12.09.25 –
Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen beantragt, dass die Stadt Beckum die Möglichkeiten Stadteigener nachhaltiger Energieerzeugung unter Berücksichgung der nachfolgenden Aspekte prüft und die Ergebnisse bis zum Ende des zweiten Quartals 2026 im zuständigen Aussschuss darstellt:
1. Welche Möglichkeiten der aktiven Förderung und Beteiligung an Windenergie- und/oder Solarenergieprojekten auf dem Stadtgebiet oder in der näheren Umgebung bestehen?
2. Wie können dabei kommunale Einnahmen erzielt und in welchem Umfang zielgerichtet für soziale, ökologische oder infrastrukturelle Zwecke innerhalb der Stadt eingesetzt werden?
3. Welche rechtlichen, wirtschaftlichen und organisatorischen Rahmenbedingungen bestehen für die Umsetzung?
4. Welche bestehenden Strukturen (z. B. Beteiligungsgesellschaften, Energiegenossenschaften oder regionale Kooperationspartner) können genutzt oder neu aufgebaut werden?
Dabei sollen insbesondere folgende Modelle in den Blick genommen werden:
• Verpachtung kommunaler Flächen für Wind- oder PV-Anlagen an externe Betreiber.
• Gründung oder Nutzung einer kommunalen Energiegesellschaft bzw. einer Tochtergesellschaft zum Betrieb oder zur Beteiligung an entsprechenden Projekten.
• Beteiligung an Bürgerenergieprojekten oder Kooperationen mit regionalen Energiegenossenschaften.
• Entwicklung eigener Energieprojekte mit Bürgerbeteiligung (z. B. Public-Private-Partnerships mit lokalen Akteuren).
Begründung
Vorteile für die Kommune Stadt Beckum:
- Es eröffnen sich hier langfristige und klimaverträgliche Chancen zur Finanzierung öffentlicher Aufgaben durch Gewinnausschüttungen in die „Stadthaushalt“, die abhängig von der Amortisierung erfolgen könnten.
- Kommunale Energieprojekte generieren haushaltsrelevante, verlässliche Erträge, nach einer Amortisationszeit von 6-12 Jahren über mindestens 20 Jahre im Schnitt.
- Die zusätzlichen Gelder könnten z. B. mit gezielter Vorgabe für nachhaltige Projekte aus Bildung, Wohnen, Kultur und Mobilität eingesetzt werden. Somit profitieren alle Bürgerinnen und Bürger von zusätzlichen Möglichkeiten und steigender Lebensqualität.
- Steigerung der Attraktivität der Stadt Beckum als Lebens- und Wirtschaftsstandort. Der Zuzug an Arbeitskräften und Unternehmen sei als ein Aspekt genannt.
- Schnellere und kofinanzierte Umsetzung der beschlossenen Beckumer Nachhaltigkeitsstrategie durch zusätzliche Gelder.
- Mit Flächenbereitstellung über Pacht kann die Energiewende mit einer nachhaltigen lokalen Entwicklung verbunden werden.
Vorteile für Bürgerinnen und Bürger:
- Mit einer Bürgerbeteiligung durch den Erwerb von Anteilen an der stadteigenen Energieerzeugung könnten Bürgerinnen und Bürger von Ausschüttungen oder durch eine Strombonus-Zahlung finanziell profitieren (siehe erfolgreiches Batteriespeicherprojekt mit 500 Kleinanlegern).
- Bürgerinnen und Bürger kämen wahrscheinlich in den Genuss günstigere Strompreise, wie in den Kommunen mit eigener Energieerzeugung zu beobachten ist.
- Die gesamte Stadtgesellschaft würde profitieren von zusätzlicher Lebensqualität. Ermöglicht durch planbare Gewinne, die reinvestiert werden in soziale Infrastruktur, Bildung, Digitalisierung, Mobilität, Klimaanpassung und Daseinsvorsorge vor Ort.
- Stadteigene Energie wäre eine Investition in die Zukunft der nächsten Generation. Energie ist ein bedeutender Faktor für Wirtschaft und Gesellschaft, als Grundlage für nahezu alle technischen Prozesse und das alltägliche Leben. Mit Zunahme der Digitalisierung wird Energie in der Zukunft ein entscheidender Faktor sein.
Vorteile für die Wirtschaft:
- Grüne Energie für die Wirtschaft unterstützt die Nachhaltigkeitsentwicklung der Unternehmen vor Ort, denn Unternehmen benötigen zunehmend Nachweise für ihre Nachhaltigkeit.
- Erhebliche Minderung der CO2-Abgaben der Unternehmen durch den Bezug „Grüner Energie“, denn der Verbrauch von fossilen Brennstoffen und den damit verbundenen Emissionen ist mit CO2-Abgaben verbunden.
- Erfüllung des Gesetztes der unternehmerischen Sorgfaltspflichten in Lieferketten (LkSG) im Bereich Energie durch die Nutzung „Grünen“ Stroms.
- Im besten Fall kann eine sichere, günstige Versorgung ortsnah erreicht werden.
- Lokale Grüne Energie ist ein Standortvorteil.
Nadhira de Silva, Fraktionsvorsitzende
Peter Dennin, Fraktionsvorsitzender
Anja Samulewitsch
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